War deine letzte Diät erfolgreich?

Wenn es dir geht wie den Meisten, dann warst du bald wieder gleich weit wie vorher und dazu frustriert.

Das muss nicht sein. Lass uns mit den Diäten ein für alle mal Schluss machen und auf Sinnvolleres umsteigen. Wie das geht erfährst du in diesem Artikel.

 

Es ist nicht deine Schuld!

Eigentlich wissen wir alle, dass Diäten langfristig nicht funktionieren. Vielleicht verlieren wir kurzfristig ein paar Kilo, freuen uns, dann geht das Gewicht wieder hoch und wir sind unzufriedener als vorher. Trotzdem versuchen wir es immer wieder und der Frust nimmt zu. Hoffst du noch auf die perfekte Diät und das dann alles plötzlich ganz einfach wird?

Wird es nicht. Über Jahrzehnte wurden Studien mit Tausenden von Probanden gemacht. Werden diese verglichen, sieht das Resultat immer gleich aus. Bei 95% der Personen funktioniert es nicht. Egal ob low-carb, low-fat, Paleo oder was auch immer.

Wenn Diäten nicht funktionieren, warum fühlen wir uns dann selbst verantwortlich für den Diät-Misserfolg und geben die Schuld nicht den Diäten? Dass du nicht langfristig Gewicht verloren hast, ist nicht deine Schuld. Es ist die Schuld des Konzepts. Ganz offensichtlich hat sich das Konzept vom Diäten machen als Reinfall herausgestellt. Trotzdem versuchen es viele immer wieder. Doch ändern wird sich nichts. Würdest du immer wieder versuchen einen Fluss zu überqueren, auch wenn die Erfolgschancen bei nur 5% liegen und zu 95% endet der Versuch mit grossem Frust? Wohl kaum.

fluss überqueren

Doch wenn die Diät nichts bringt, was dann? Sollen wir uns einfach gehen lassen, essen worauf wir gerade Bock haben und zunehmen, weil es ja sowieso nichts bringt? Darauf muss es nicht hinauslaufen. Ich bin überzeugt, dass es andere Wege gibt, um gesund zu leben und sich fit zu fühlen. Dazu kommen wir später in diesem Artikel. Erst ein paar Worte zu den Diäten.

 

Wie oft hast du das schon versucht?

Als Neujahrsvorsatz, für die Bikinifigur oder weil du auf dem Foto vom letzten Grillabend unvorteilhaft ausgesehen hast, nimmst du dir vor endlich ein paar Kilo zu verlieren. Von einer Freundin hast du kürzlich von der Grünkohldiät erfahren, mit der du in nur einer Woche die 5 lästigen Kilos loswerden kannst oder Google spuckt dir low-carb, low-fat, Paleo, was auch immer aus. Auf gehts in den Supermarkt, du besorgst dir die 5 gleichen Lebensmittel in grossen Mengen und zweifelst beim Blick in den Einkaufswagen schon wieder ein bisschen an der Entscheidung. Vielleicht fühlst du dich sogar etwas gestresst?

Doch dann findest du die Motivation wieder. Gleich Morgen (oder am Montag oder nach der nächsten Grillparty) wirst du damit beginnen. Bloss nicht jetzt sofort. Wie würde es sich denn anfühlen jetzt sofort zu beginnen? Stressig?

kohl diät

Die ersten Tage sind ganz ok, du zählst Kalorien, kochst Kohl und bist noch sehr damit beschäftigt die neuen Rezepte anzuwenden. Doch schon bald möchtest du lieber alles andere essen. Vielleicht findest du einen Grund, die Diät abzubrechen, eine Feier vielleicht? Oder weil dein Chef wieder so schlechte Laune hatte, dass du Schokolade essen “musstest”? Möglicherweise schaffst du es sogar die Woche mit Kohl durchzuhalten und stürzt dich erst nach Beendigung auf alles Leckere was dir unterkommt. Oder du führst die “Aufbauphase” sogar noch so durch, wie empfohlen. Trotzdem sind 2 der verlorenen 4 Kilos sofort wieder zurück. Wie ärgerlich. Vielleicht bringt das ja doch alles nichts und du kannst dich jetzt auf das Buffet bei der nächsten Grillparty stürzen.

Nun zweifelst du an deiner Willenskraft, verteufelst den inneren Schweinehund, hast Selbstzweifel und fühlst dich noch unwohler in deinem Körper.

Kennst du das? Ich schon. Zur Genüge, ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie oft es mir so ging. Ich habs mit Kohlsuppe, Reis, low-carb, low-fat, Ananas, Fasten, Brigitte usw. probiert und mein Gewicht ging hoch und runter, hoch und runter, während der Frust immer grösser wurde.

Es gibt keine super-geheim-wahnsinns-Diät, mit der es plötzlich total einfach werden wird, an Gewicht zu verlieren und so zu bleiben. Denn das ist nicht das eigentliche Problem. Einerseits sind wir kein Kalorien-Verbrenn-Ofen und andererseits versteckt sich bei vielen von uns hinter dem Essen noch ganz andere Dinge. Zusätzlich zum eher mal zu viel essen bringen uns Diäten zusätzlichen Stress, Selbstzweifel und Wut darüber, dass wir schon wieder versagt haben.

Das muss nicht sein.

 

Warum du nie wieder eine Diät machen sollst

Es existieren die unterschiedlichsten Theorien und Ideen, warum Diäten nicht funktionieren. Möglicherweise verhindern die Stressreaktion und ein verlangsamter Stoffwechsel ein langfristiger Gewichtsverlust. Vielleicht liegt es an der falschen Motivation und daran, dass Diäten nicht machen, dass wir uns gut fühlen. Die Darmflora könnte auch eine wichtige Rolle spielen und mit ihr die fehlenden Nahrungsfasern in der modernen westlichen Ernährung. Andere vermuten, dass Chemikalien einen Einfluss haben könnten, denen wir ausgesetzt sind. Weggekommen ist man allerdings davon, dass fehlende Willenskraft der Hauptgrund für Übergewicht sein könnte.

Zusätzlich reagieren all unsere Körper reagieren unterschiedlich auf dieselben Lebensmittel, womit es schwierig eine Diät für alle zu finden. Die Wissenschaft ist unsicher, was den Unterschied zwischen den verschiedenen Personen ausmacht. Manche behaupten es liege an den Genen, andere glauben die Gene hätten keinen sehr grossen Einfluss.

Diäten bewirken das Gegenteil

Diäten verlangsamen den Gewichtsverlust. Unser Körper (und oft auch unsere Psyche) betrachten eine Diät als Stress und eine Stressreaktion wird eingeleitet. Die darauf ausgeschütteten Stresshormone bewirken, dass die Nahrung schlechter verwertet wird. In Zeiten des Stresses muss sich unser Körper auf die wirklich wichtigen Bereiche konzentrieren. Nahrung verdauen gehört da nicht dazu.

Viele Ernährungsratgeber und Diätpläne gehen hingegen davon aus, dass wir ein Kalorien-Verbrenn-Ofen sind. Kalorien werden errechnet, indem Lebensmittel verbrannt werden und gemessen wird, wie viel Energie entsteht. Doch so läuft das in unserem Körper nicht ab. Der Weg unserer Nahrung ist sehr viel komplexer und verschiedenste Kreisläufe sind in der Umwandlung von Essen in Energie und Körperbausteine involviert.

komplexer körper

Hinzu kommt, dass sich unser Körper an eine geringere Kalorienzufuhr gewöhnen kann während einer Diät und danach weniger verbennt als vorher. Der Körper will das Gewicht wieder zurück haben. Er möchte dein Bestes und gibt sich Mühe nach vergangener “Hungersnot” sich auf die nächste Knappheit vorzubereiten. Wenn die Reservekilos wieder aufgebaut sind, ist der Körper bereit für die nächste Dürreperiode oder Diät. So stellt dein Körper sicher, dass du während Nahrungsmangel nicht verhungerst. Clever eigentlich.

Man geht mehr und mehr davon aus, dass die Zusammenstellung der individuellen Ernährung den Ausschlag gibt für Gewichtszunahme oder -abnahme und nicht die Rechnung von Kalorienaufnahme gegen Kalorienverbrauch durch Sport und andere Aktivitäten. Sport ist zwar sehr gesund und gut auch für unsere Psyche, aber für die Figur spielt er eine untergeordnete Rolle.

Diäten sind nur Zwischenlösungen und doof

Diäten verändern unser Verhalten nicht langfristig. Meist versuchen wir uns darin für ein paar Wochen an einene bestimmten Menüplan zu halten, bei strengen Diäten vielleicht sogar nur ein paar Tage. Wenn das Hungern dann vorbei ist, sind die Kilos auch schnell wieder zurück und verändert hat sich nichts. In anderen Lebensbereichen versuchen wir auch nicht mit einer Intervention von wenigen Tagen oder Wochen etwas zu erreichen. Möchtest du beispielsweise deine Kondition verbessern, gehst du kaum für 2 Wochen täglich joggen und hörst dann wieder auf in der Hoffnung, dass der Effekt noch Monate anhalten wird.

Dazu kommt, dass Diäten doof sind. Freust du dich schon auf deine nächste Diät? Nein? Hatte ich mich auch nie. Diäten halten macht keinen Spass. Vielleicht ergibt sich aus der tieferen Zahl auf der Waage ein kurzes Hoch, doch lange hält dies selten an.

Diäten sind nicht gesund

Gewicht zu verlieren ist nicht dasselbe wie Gesundheit! Diäten können sogar ungesund sein, sowohl psychisch wie auch physisch. Viel besser ist es sich zu versuchen etwas gesünder zu ernähren und ausreichend zu bewegen. Nicht wegen der Form der Hüfte, sondern weil es uns gut tut. Dies ist gut für die Psyche und für unsere Mitbewohner im Darm, die so wahnsinnig viele wichtige Funktionen in unserer Gesundheit haben und wir erst langsam beginnen zu verstehen. Oft wird Gesundheit mit Gewicht gleichgesetzt. Doch ist unsere Gesundheit von so vielen anderen Faktoren abhängig und diese haben für die Meisten einen grösseren Einfluss als das Gewicht an sich.

gesundheit und diäten

Es wird vermutet, dass sich regelmässige Diäten und Gewichtsschwankungen negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Beispiele davon können erhöhte Insulinspiegel, erhöhter Blutzucker, depressive Verstimmungen und höhere Cholesterinwerte sein. Also ziemlich ähnliche Auswirkungen, die auch durch starkes Übergewicht ausgelöst werden. Warum wird uns dann vorgegaukelt, wir sollten Gewicht verlieren, um gesünder zu sein?

Weil man davon ausgeht, dass Diäten funktionieren und wir langfristig Gewicht verlieren können. Unter dieser Annahme mag das stimmen. Doch wir wissen nun, dass es praktisch niemandem gelingt mit Diäten langfristig Gewicht zu verlieren. Somit verbessern Diäten nicht deine Gesundheit. Wird das Gesundheitsargument vielleicht nur als Rechtfertigung für das Streben nach körperlicher Perfektion vorgeschoben? Wie ist das bei dir? Warum machst du Diäten? Und warum hast du das Gefühl, dass alles besser wäre, wenn du schlank wärst?

 

Also muss ich mich mit meinem Gewicht abfinden?

Nein. Überhaupt nicht. Während zwar das Abnehmziel vieler Frauen übertrieben ist und sie mit 40 aussehen möchten, wie ein 17-jähriges Topmodel, ist starkes Übergewicht wahrscheinlich wirklich ungesund und wir werden uns besser fühlen etwas davon zu verlieren. Nur der Ansatz sollte ein ganz anderer sein;

Weg von dem Diät-Mindset, hin zum Bauchgefühl

Der erste und wichtigse Punkt ist, dass du mit den Diäten aufhörst und auch das Diäten-Mindset loslassen kannst. Damit meine ich, die Einteilung in gute und böse, erlaubte und verbotene Lebensmittel. So etwas gibt es nicht. Und vertraue deinem Bauch, dass er weiss, was gut für dich ist. Warum sollte ein Diätbuch das besser wissen als dein eigener Körper. Die Diätindustrie verlässt sich darauf, dass du frustriert bist und immer und immer wieder zurück kommst, weitere Diätbücher und Wundermittelchen kaufst. Denn davon lebt sie. Darum traue niemandem in der Diätindustrie.

Gesunde Ernährung und Bewegung

In Untersuchungen mit Personen, die tatsächlich Gewicht verloren haben, wurde festgestellt, das praktisch alle von ihnen die Ernährung umgestellt haben. Eine alte Leier, die wir schon oft gehört haben; mach keine Diät, sondern stelle deine Ernährung um. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass du für immer auf Pizza verzichten musst.

gesund essen

Wenn du gewisse Grundregeln befolgst ist eine Umstellung der Ernährung auf eine gesündere Variante gar nicht so schwierig. Statt dir Dinge zu verbieten versuche immer mehr gesunde Lebensmittel in deine Ernährung einzubauen. Daneben kannst du essen, worauf du Lust hast. Als Leitfaden, welche Lebensmittel gesund sind finde ich das “tägliche Duzend” von Michael Gregor am übersichtlichsten. Grundsätzlich geht es dabei um eine vollwertige Ernährung. Dabei sollst du täglich folgende Lebensmittel einbauen: Hülsenfrüchte, Beeren, Früchte, Gemüse (er unterteilt diese in drei Sektionen), Leinsahmen, Nüsse, Vollkorn, Gewürze und Getränke. Eigentlich nichts Neues, aber ich finde es einfacher einem Plan zu folgen, der mir sagt, was ich alles essen soll und nicht, worauf ich verzichten soll. Vertraue dazu deinem Bauch, dass er weiss, was gut für dich ist.

Obschon Sport nicht unbedingt einen grossen Einfluss auf den Fettverlust hat, so hat doch scheinbar eine Umstellung des Lebens hin zu mehr Bewegung im Alltag eine positive Auswirkung auf das Gewicht und das Wohlbefinden. Dabei brauchst du nicht jeden Tag eine riesen Runde zu joggen. Versuche dich durchschnittlich eine Stunde pro Tag zu bewegen. Dabei genügt ein ausgiebiger Spaziergang oder was auch immer du gut in deinen Alltag einbinden kannst und was dir Spass macht. Meiner Meinung nach ist das das Wichtigste daran. Wenns keinen Spass machst, bringt es weniger und es ist viel schwieriger es über eine längere Zeit umzusetzen.

Auf wirklich Wichtiges konzentrieren

Aufs Gewicht fokussieren funktioniert nicht. Wenn du nur Kilos verlieren möchtest, dann ist dein Ziel oft nur eine tiefere Nummer auf der Waage. Etwas wegzulassen ohne es durch etwas Tolles zu ersetzen hat jedoch noch nie funktioniert. Viel besser ist es, wenn du dich auf Gesundheitsziele konzentrierst. Also beispielsweise eine bestimmte Strecke gehen kannst, ohne ausser Atem zu geraten oder 5 mal täglich Gemüse gegessen hast.

Oder noch besser, konzentriere dich auf etwas völlig anderes.

besser kunst als diät

Versuche herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist und vielleicht wegen dem ganzen Diätwahn etwas in Vergessenheit geraten ist. Dann konzentriere dich darauf und das Erreichen dieser Ziele. Dabei darf das Gewicht, das Essen, der Sport  und alles was damit zusammenhängt ruhig etwas in den Hintergrund treten. Dabei herauszufinden, was du möchtest und was dir wichtig ist, kann dir ein Coaching sehr viel helfe. Oft genügt schon eine Stunde, um Ziele und Wege dorthin zu definieren. Ich biete Packages und auch Einzelcoachings, welche dich unterstützen können.

Was brauchst du wirklich?

Durch jahrelanges Üben essen wir oft, auch wenn wir gar nicht hunger haben, sondern ein anderes Bedürfnis stillen möchten. Versuche bei Gelüsten kurz in dich zu gehen und zu überlegen, was du gerade brauchst. Manchmal entsteht Hunger oder Gelüste aus Langeweile, Einsamkeit, Frust, Stress und so weiter. Wenn du das erkennst, dann hast du die Möglichkeit dich für eine Alternative zu entscheiden. Wenn du dich einsam fühlst, könntest du vielleicht eine Freundin anrufen statt zu essen. Fühlst du dich gestresst, kann ein Spaziergang mehr helfen als eine Tafel Schokolade.

Wenn du etwas essen möchtest frage dich also – habe ich hunger? Wie fühle ich mich? Kommt dabei raus, dass du wirklich hunger hast, dann spricht gar nichts dagegen etwas zu essen. Das Erkennen der Gründe hinter dem Essen kann schon eine grosse Veränderung bewirken. Du musst auch nicht von jetzt auf gleich aufhören bei Langeweile Schokolade zu essen, aber dann geniesse sie in vollen Zügen.

Bei dem Erkennen und Überlisten dieser Reaktionen auf gewisse Emotionen kann ich dir als Coach zur Seite stehen. Melde dich bei mir unter goni@meinbauch.ch oder im Kontaktformular.

 

Wirst du je wieder Diät halten? Erzähle mir von deiner Einstellung Diäten gegenüber in den Kommentaren