Wie gut fühlt es sich an, wenn du in den Spiegel schaust? Bist du zufrieden mit dem, was du siehst?

Wenn nicht, dann geht es dir so wie vielen Frauen. Leider.

Wir träumen davon endlich die Traumfigur zu erreichen, probieren Diäten und Wundermittelchen aus. Doch auch die neuste super-duper Diät hilft wieder nicht langfristig oder wir geben mittendrin auf. Zweifel und Vorwürfe nagen am Selbstwertgefühl. Dabei wäre es genau das, wovon wir mehr bräuchten, aber schon vorher zu wenig hatten.

Dieser Teufelskreis zwischen Selbstvorwürfen, Zweifeln und Verzicht führt zu immer mehr Lieblosigkeit dir selbst gegenüber und Stress. Möchtest du wissen, wie du daraus ausbrechen kannst? Dann ist dieser Artikel für dich.

Mit Selbstliebe statt Verzicht zum Wohlfühl-Körper

Der Weg zum Wohlfühl-Körper statt Traumfigur führt nicht wie angenommen über ein Sportprogramm, eine Diät oder eine neues Wundermittel. Nein, denn diese Dinge haben die letzten 87 Mal nicht funktioniert, also werden sie das auch in Zukunft nicht. 95% der Menschen haben sowieso keinen Erfolg mit Diäten, sagen Studien.

Ich habe selbst meine Zeit und Energie jahrelang mit Diäten und Verzicht verschwendet. Zwischendrin war ich auch mal wirklich schlank, doch dann habe ich realisiert, dass “dünner = besser” eine Lüge ist. Ich habe sehr viel Zeit mit Kalorien zählen und Sport verbracht, dazu hatte ich eine Essstörung entwickelt. Doch auch nachdem ich diese überwunden hatte, dauerte es noch viele Jahre, bis ich zufällig meinen Wohlfühl-Körper gefunden hatte. Erst dann konnte ich das Idealbild der Traumfigur loslassen – ein wundervolles Gefühl.

Wenn du dich selbst und deinen Körper lieben kannst, wird es dir auch gelingen, wieder besser auf ihn zu hören. So kannst du viel besser erkennen, wann du Hunger hast und welche Lebensmittel dir gut tun.

Ich hatte völlig verlernt beim Essen auf die Signale meines Körpers zu hören und konnte dies dann wieder erlernen, nachdem ich ihn mir wieder zu meinem Verbündeten gemacht habe.

Den Wohlfühl-Körper erreichst du nicht mit Verzicht, sondern damit dir Gutes zu tun. Wenn du gut zu dir schaust und dir die Übungen unten zu Herzen nimmst, dann wirst du dieses Ziel erreichen können.

5 Tipps zu mehr Selbstliebe

1. Akzeptiere deinen Körper so wie er ist

Dein Körper ist dein Leben lang mit dir unterwegs. Ein bisschen so, wie ein Partner, nur kannst du dich von ihm nicht trennen. Stelle dir vor, du würdest deinen Partner so behandeln, wie du es mit deinem Körper tust.

Wenn du ihn dauernd abwerten würdest, ihm sagen er sei hässlich und er solle gefälligst mal etwas verändern. Wie würde er sich dann wohl fühlen und würden ihm diese Vorwürfe helfen sich zu verändern?

Wohl kaum. Dein Partner würde sich ungeliebt, verstossen und gedemütigt fühlen. Ganz bestimmt wäre er nicht bereit sich für dich einzusetzen. 

Nur, wenn du mit deinem Körper wie zusammenarbeitest, wirst du eine Veränderung bewirken können. Darum ist es der erste Schritt dich so zu akzeptieren, wie du genau jetzt bist. 

Als ich aufgehört habe an meinem Körper rumzumeckern und angefangen habe ihn so zu akzeptieren, wie er ist, wurde ich viel zufriedener. Ich begann mich hübscher zu finden. Dinge, die mich vorher gestört haben, traten immer mehr in den Hintergrund.

Ich habe aufgehört vor dem Spiegel zu schauen, wo die Pölsterchen sitzen und ob alle Dellen immer noch da sind. Durch blosses beobachten, habe ich meinen Körper besser kennen- und immer mehr zu lieben gelernt.

Goni Boller auf der Osterinsel - Selbstliebe Symbolbild

Versuche folgendes; Schau dich im Spiegel an und beschreibe möglichst neutral, was du dort siehst. Also nicht “der Bauch ist zu dick”, sondern “mein Bauch ist rund”. Vielleicht magst du den Bauch auch anfassen. Wie fühlt er sich an? Vielleicht ist er schön weich und warm.

Wenn dir diese Übung so gar nicht gelingen mag, dann wäre das Gegenteil vielleicht etwas. Verbanne alle Spiegel, ausser dem im Bad für den Oberkörper, aus deiner Wohnung. So kannst du deinen Fokus gar nicht zu sehr darauf lenken, was dir nicht gefällt.

2. Nutze deinen Körper

Schleppe deinen Körper nicht einfach nur so mit dir rum, sondern beginne ihn zu nutzen. Erinnere dich, was dein Körper alles für dich leistet. Ohne Körper wäre es nicht möglich etwas zu erfahren. Dein Körper und mit ihm die Sinne ermöglichen es dir zu erleben. Der Körper ist das wertvollste, was du hast. Du hast diesen Körper bekommen, um darin dein Leben zu leben. Hättest du keinen Körper, könntest du nichts erfahren.

Wusstest du, dass du mit Hilfe deiner Körperhaltung ganz bewusst deinen Geist beeinflussen kannst? Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass Gesichtsausdruck und Haltung unsere Stimmung stark verändern. Wenn du dich mit dir unzufrieden fühlst, dann versuche folgendes als erste Hilfe:

Stelle dich fest mit beiden Füssen auf den Boden und spüre den Grund. Rolle die Schultern zurück und öffne die Brust. Das Kinn ist parallel zum Boden und der Bereich zwischen den Augen entspannt sich. Nun atme tief in den Bauch ein und aus.

Hat sich etwas verändert? Ganz bestimmt. So fühlst du dich gleich viel verbundener mit deinem Körper und auch zufriedener. Diese Übung kannst du so oft machen wie du magst, vielleicht jeden Morgen nach dem Aufstehen oder wenn du dich selbst im Spiegel betrachtest.

3. Bewege dich mit Spass und tue dir gutes

Machst du Sport? Warum hast du dir genau diese Sportart ausgesucht? Weil sie Spass macht oder den grössten Kalorienverbrauch verspricht?

Bewegung soll Spass machen, wenn du die Sportart wegen der Kalorien ausgesucht hast, dann ist das höchstwahrscheinlich nicht der Fall. Suche dir etwas, was dir gefällt – Tanze, Klettere oder geh mit Tierheimhunden gassi. 

Bewegung wirkt sich stark auf unser geistiges Wohlbefinden aus. Wichtig ist, sich jeden Tag zu bewegen und dabei Freude zu empfinden. Sonst verliert der Sport gleich wieder seine positive Wirkung auf die Psyche.

Wenn du dich unwohl mit dir selbst fühlst, dann geh raus oder mach laute Musik an und Tanze dazu. So kannst du deine Stimmung sofort verbessern.

Seit ich Mutter bin besteht meine Bewegung darin mit dem Kleinen in der Tragehilfe zu spazieren und etwa ein Mal in der Woche schaffe ich es zum Yoga. Beides macht mir viel Freude und fördert mein positives Körpergefühl, denn mein Wohlfühl-Körper trägt mein Kind über Stock und Stein. Ist das nicht toll? 

4. Lass die Vergleiche oder vergleiche richtig

Sich mit anderen zu vergleichen ist in den meisten Lebensbereichen eine schlechte Idee. Doch ganz verheerend ist es bei dem Idealbild eines Frauenkörpers. 

Wir richten das Bild der Traumfigur nach einem 19-jährigen Model oder bearbeiteten Fotos auf Instagram. Das ist, als wenn du dich beim Schwimmen mit einem Profisportler oder beim Kochen mit einem Sternekoch vergleichen würdest. Das wäre beides ziemlich frustrierend und würde die Freude an diesen Tätigkeiten verderben.

Du möchtest gerne mit den Vergleichen aufhören, weisst jedoch nicht wie? Ich unterstütze dich gerne – zum Beispiel mit einem E-Mail Coaching. Melde dich gerne bei mir goni@meinbauch.ch

Wenn du dich unbedingt vergleichen möchtest und jemandem auf sozialen Medien folgen möchtest, dann suche dir Frauen, die eine ähnliche Figur haben wie du. Diese Frauen wirken genauso zufrieden und anziehend wie die Models. Vielleicht sind sie sogar sympathischer und ihre Fotos weniger stark bearbeitet.

5. Ändere deine Perspektive

Was gefällt dir an anderen besonders gut? Ich war immer neidisch auf Frauen mit schlanken Beinen, wo nichts schwabbelt an den Oberschenkeln. Doch heute beeindruckt mich das gar nicht mehr so sehr, weil diese Frauen dann meist auch einen kleinen Po haben, was meinen Geschmack weniger trifft.

Jede findet etwas anderes schön. Ich hatte lange das Gefühl meine Nase sei zu breit und hässlich, am liebsten hätte ich sie operieren lassen (zum Glück hatte ich nicht das Geld dafür). Doch irgendwann in unseren Zwanzigern sagte mir eine Freundin, dass sie finde ich habe eine sehr hübsche, klassische Nase. Heute mag ich meine Nase an den meisten Tagen und empfinde sie nicht mehr als zu breit.

Bestimmt gibt es auch etwas an dir, was anderen sehr gut gefällt und du dir dessen gar nicht bewusst bist. Frage deshalb deine Freundinnen dir zu sagen oder zu schreiben, was sie an dir besonders hübsch finden.

Vielleicht mag der eine oder andere Tip in der Theorie nicht weltbewegend klingen, probiere es trotzdem aus. Denn wenn du all diese Dinge immer wieder tust, wirst du mit der Zeit eine Veränderung bemerken.

Es gibt kaum eine Möglichkeit deine Selbstliebe von einem Tag auf den anderen zu verändern, doch Schritt für Schritt kommst du so deinem Wohlfühl-Körper näher und kannst das energieraubende Streben nach der Traumfigur hinter dir lassen.